Ich bin Silke 43 Jahre (2021), verheiratet und Mutter von drei Kindern im Alter von 7, 14 und 16 Jahren.
An meinem Geburtstag im August 2019 bekam ich die Diagnose triple negativer Brustkrebs in der rechten Brust.
Es folgten sechs Monate Chemotherapie. Mit dem Verlust der Körperbehaarung, der Gewichtszunahme durch die Begleitmedikamente und dem immer schwächer werdenden Körper hatte ich ganz schön zu kämpfen.
Aber ich habe die Hoffnung nie aufgegeben, denn ich dachte, irgendwann ist alles wieder gut und die ganzen Strapazen werden sich auszahlen.
Im März erfolgte die erste OP, BET mit Achseldissektion. 33 Lymphknoten wurden entfernt, von denen 28 befallen waren. Leider waren am entfernten Gewebe noch zu viele Krebszellen, so das im April die nächste BET anstand. Aber auch dieses Mal waren noch massig aktive Krebszellen nachweisbar, so das im Mai die Brust komplett entfernt wurde.
Ich dachte nun ist alles gut, die Brust ist ja weg. Aber auch dieses Mal wurden noch immer Krebszellen nachgewiesen.
Die Ärzte haben sich dann entschieden die 28 Bestrahlungen und eine Tablettenchemo zeitgleich zu starten, um auch noch den letzten Krebszellen den Gar aus zu machen.
Bestrahlung und Tablettenchemo habe ich ohne große Nebenwirkungen durchziehen können.
Im August bin ich dann für 3 Wochen in die AHB nach Schönhagen gefahren. In dieser kurzen Zeit habe ich so viel Kraft und Energie gesammelt.
Ende September 2020 war meine Akuttherapie dann endlich beendet. Ich hatte während der Zeit eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung gemacht und wollte in meinem Leben 2.0 voll durchstarten.
Im Oktober 2020 war ich beim Frauenarzt zur Routineuntersuchung, es wurden am Hals 2 Lymphknoten ertastet. Zur Absicherung wurden CTs vom Hals, Thorax und Abdomen gemacht. Es wurden im Hals 2 und im Mediastinum 1 auffällige Lymphknoten gesehen. Die Ärzte konnten aber nicht genau sagen, ob es Metastasen sind. Also wurde ein PET /CT angeordnet. Da diese Untersuchung sehr teuer ist, musste ich erstmal auf die Genehmigung der Kostenübernahme der Krankenkasse warten. Das PET /CT wurde zum Glück genehmigt. Im November hatte ich die Ergebnisse.
Ich habe ein Rezidiv in der Brust und Achsel mit Thoraxwand Beteiligung, Knochenmetastasen in der gesamten Wirbelsäule und reichlich Lymphknoten- Metastasen im Hals und Mediastinum.
Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen. Ich war immer positiv, habe all diese Strapazen auf mich genommen und wofür? Ich konnte meine Kinder nicht mehr angucken, weil es mir das Herz zerrissen hat zu wissen, sie nicht so begleiten zu können, wie es eine Mutter eigentlich tun sollte.
Dieser Zustand dauerte ca 7 Tage und dann habe ich mich entschieden, einfach weiter zu machen.
Ich gebe auch jetzt noch nicht auf und habe vor, noch einige Jahre zu leben. Ich habe im Dezember wieder angefangen zu arbeiten. Eigentlich bin ich Krankenschwester und Praxisanleiterin in einem Pflegeheim. Jetzt arbeite ich nur noch 3 Tage in der Woche als Praxisanleiterin. Die Arbeit macht mir unheimlich viel Spaß und gibt mir Normalität.
Zur Zeit bekomme ich als Chemotherapie Eribulin, Xgeva und Zoladex werden mir alle 4 Wochen gespritzt. Ich hoffe die Therapie schlägt an und der jetzige Zustand kann erhalten, bestenfalls verbessert werden.
Wenn die starken Rückenschmerzen und die leichte körperliche Schwäche nicht wären, würde ich mich sogar richtig gesund fühlen.